Motorradtour Schwarzwald mit Helmkamera

Schräglage bei der Motorradtour Schwarzwald
Schräglage bei der Motorradtour Schwarzwald

Das ActionCam Freestyle Team auf Wochenend-Tour ! Es war mal wieder soweit. Raus aus den heimischen Gefilden, rein ins kurvige Vergnügen. Schließlich gibt es in unserem Ruhrgebiet schon ein paar Ecken, an denen man sehr nette Motorradkilometer abreißen kann, dennoch helfen ein paar Hügel sehr, die hässlichen Ränder an den Motorradreifen wegzurubbeln.

In den letzten Jahren hatten wir ein paar Klassiker von Motorrad-Touren hinter uns gebracht. Eine Tour ging an den Gardasee, wo wir den bislang besten Asphalt zum Kurvenräubern gefunden hatten. Eine weitere Tour ging in die Dolomiten, in denen es so viele Spitzkehren gibt, dass man irgendwann den Überblick und der ein oder andere auch die Lust daran verliert.
Wo sollte es also diesmal hingehen ? Wir wollten nicht ganz so weit fahren, da wir nur 3 Tage zur Verfügung hatten. Dabei sollten nicht schon 2 komplette Tage durch die Hin- und Rückfahrt verloren gehen. Trotzdem wollten wir etwas mehr Kurven und Höhenluft als man sie in der Eifel oder im Sauerland antrifft.
Also fiel die Wahl sehr schnell auf den Schwarzwald. Immerhin gibt es hier mit dem Feldberg und angrenzenden Hügeln dann doch schon Erhebungen, zu denen man sich über mehr als 2 Kurven „hocharbeiten“ darf. Trotzdem ist der Schwarzwald unter 500km von unserer Heimat entfernt entfernt. Passt also.

Motorradtour Tag 1: Anfahrt in den Schwarzwald / Unterkunft / Hausrunde

Motorräder auf Hänger
Motorräder auf Hänger

Der Donnerstag lag trotzdem erstmal im Zeichen der Anfahrt. Dazu hatten wir bereits einen Tag zuvor unsere Motorräder auf Anhänger verladen und abfahrbereit gemacht. Wir hatten zwar zunächst vor, direkt auf dem Bock runter zu fahren, sind dann aber kurzfristig auf die Warmduscher-Variante umgestiegen. Erstens sind wir alle nicht die „Autobahnfans“, zum anderen wollten wir noch halbwegs ausgeruht die Hausrunde angehen.

Wir hatten uns zu einer Unterkunft im Norden des Schwarzwaldes entschieden. Trotzdem sind wir früh los (05:30 Uhr), um dem Verkehrschaos rund um Frankfurt zu entgehen. Das funktionierte dann auch tadellos. Kurz nach 11 Uhr konnten wir in unserer Unterkunft einchecken. Nächste Schritte waren dann Abladen, Kombi an, los.

Motorrad Navigationssystem ist toll

Garmin zumo 340LM Motorradnavigation
Garmin zumo 340LM Motorradnavigation

Die Aufgaben während der Tour waren klar verteilt. Einer macht die Filme, ein anderer ist für die Navigation zuständig. Nachdem wir uns in den letzten Jahren gerne mit Papierkarten auf den Motorradtanks abgemüht hatten, sind wir nun seit 3 Jahren auf elektronische Navigation umgestiegen. Und ich kann nur jedem, der eine Motorrad-Tour plant, raten, über ein Navigationssystem für das Motorrad sehr intensiv nachzudenken. Es ist echt toll, wenn man sich auf den Asphalt konzentrieren kann und nicht ständig während der Fahrt mit dem Zeigefinger auf der Karte rumfummeln muss. Aber das nur am Rande.

Die Hausrunde

Bereits im Vorfeld hatten wir die Touren geplant, die wir fahren wollten. Somit brauchten wir also nur noch erst das Navi, dann die Karren anschmeissen und konnten dann direkt loskacheln.
Unsere Hausrunde am ersten Tag umfasste dann mal gerade gute 200km im Norden des Schwarzwaldes. Das sind zwar netto nicht viele, wenn die jedoch auf kleinen Sträßchen und teilweise ausgebauten Feldwegen stattfinden, zählen sie mindestens doppelt. Sowohl in Entfernung als auch im Anspruch.
Ausgehend von unserer Unterkunft in der Nähe von Bühl sind wir Richtung Osten los, vorbei am malerischen Mummelsee über allerlei kleine und große Straßen, durch kleine Dörfchen, aber auch durch einige größere Städtchen (z. B. Calw), die man als reine Durchfahrstrecke besser meiden sollte.
Dabei haben wir mal gleich unsere Helmkamera an der dafür vorgesehenen Kopfkugel per Klebebefestigung montiert und losgefilmt. Hier ein paar Eindrücke vom ersten Tag.

Motorradtour Tag 2: Zu den Kurven im Süden des Schwarzwaldes

Nach der sehr schönen Einstimmung von Tag 1 war nun unser „Haupttag“ dran. Unser zweiter Tag führte uns nun auf wirklich traumhaft schönen Strecken Richtung Süden. Egal, ob man hier nun den kleinen Fluss- oder Bachläufen in den Tälern folgt oder die Bergkämme des Mittel-Schwarzwaldes rauf und runterdonnert, fast jede Strecke macht einfach Laune 🙂
Erstaunlich war, dass wir hier kaum anderen Motorrädern begegnet sind. Entweder ist der Schwarzwald nicht als typisches Eldorado bekannt oder schon wieder out (?!) oder verkannt oder was auch immer. Uns war es nicht nur egal, sondern auch absolut Recht. So standen uns höchstens hin und wieder ein paar vierrädrige Hindernisse im Weg, die sich jedoch problemlos meistern ließen.
Informelles Ziel unseres Tag 2 war der Berg „Schauinsland“ mit der weithin bekannten Schauinsland-Strecke. Diese fantastische Motorrad-Strecke ist gespickt mit tollen, langgezogenen „Poserkurven“, engen Winkeln, Vollgas-Geraden. Also allem, was das Motorradfahrer-Herz begehrt.
Die Strecke wurde auch von unabhängiger Seite mit einen Qualitätssiegel für Kurvenliebhaber ausgestattet: Sie ist am Wochenende und an Feiertagen für Motorräder gesperrt ! Somit ist bei der Planung eurer „Motorrad Tour Schwarzwald“ zu beachten, dass ihr diese Strecke in jedem Fall an einem normalen Werktag einbaut. Sonst seid ihr echt gekniffen.
Um euch den Spaß darzustellen, haben wir euch hier das „best of“ der Kurven dieser Strecke zusammen getragen. Wir haben auch die Langfassung der Schauinsland-Strecke bereitgestellt, damit ihr euch in der Vorbereitung wirklich alle Kurven und Bremspunkte einprägen könnt, wenn ihr wollt 🙂
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Motorradtour Tag 3: Der Weg ist das Ziel im Schwarzwald

Für den dritten Tag hatten wir uns keine konkrete Tour im Vorfeld geplant, sondern sind erstmal einfach nur der Schwarzwaldhochstraße Richtung Süden gefolgt. Hier kann man noch quasi spüren, wie in den 60er und 70er Jahren „Papa mit seinem Auto und seiner Familie“ (ja, diese Reihenfolge) auf der Schwarzwaldhochstraße gecruised ist. Er hat es wahrscheinlich nur anders genannt …
Stilecht begegnet man hier gerade am Wochenende gerne dem einen oder anderen Oldtimer-Club oder Gruppen von Ferrari- oder Porsche-Fans, die sich schlicht der Schönheit der Strecke erfreuen. Um in den wirklich perfekt langgezogenen Panorama-Kurven auf Schräglage zu kommen, muss man schon 130-150km/h auf dem Tacho haben. Das haben wir natürlich unterlassen, da hier ja nur 100km/h zulässig sind. Aber es muss ein traumschönes Gefühl sein, so die Kurven abzuschwingen.
Darüber hinaus haben wir nochmal ein Zwischenstück des Tag 2 mitgenommen, das uns ebenfalls enorm gut gefallen hat. Es gab sogar Diskussionen darüber, ob es nicht sogar schöner sei als die Schauinsland-Strecke. In jedem Fall müsst ihr dieses Kurvenparadies mitnehmen, wenn ihr im Schwarzwald unterwegs seid. Und erst recht, wenn ihr wegen Wochenend-Sperre nicht auf den Schauinsland kommen könnt. Dieses Traumstück an Kurvenstrecke ist die L-107 zwischen liegt zwischen Gutach und Oberprechtal. Kurvenhatz ist hier auf perfektem Aspahlt ganz großes Tennis !
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Ansonsten haben wir den Tag genutzt, um spontan irgendwo irgendwohin abzubiegen und irgendwo anzukommen. Dabei waren Strecken mit 18% Gefälle, schmale Strecken durch Wälder und auch mal ein paar Wege, bei denen unser Suzuki DR Mann mehr Spaß hatte als der Aprilia Tuono-Fahrer.

Tour Fazit

Unterm Strich war die Tour ein voller Erfolg: Schnelle Anfahrt, perfektes Wetter, guter Asphalt und Kurven, Kurven, Kurven. Nächstes Mal geht’s für eine solche Tour dann direkt in den Süden des Schwarzwaldes, um von dort Abstecher in die Schweiz zu machen, wenn man dann unbedingt Spitzkehren sucht. Auf jeden Fall sieht der Schwarzwald uns und unserer Motorräder wieder 🙂