ActionCam Fachbegriffe

Field of View, fps und Timelapse sind Begriffe, die uns immer wieder begegnen. Doch was bedeuten sie eigentlich ? Das ActionCam Glossar hilft. Fehlen Dir Begriffe, die Dir ständig begegnen und die wir hier zur Erläuterung aufnehmen sollen ? Hinterlass uns einen Kommentar !

Bildwinkel

Der Bildwinkel spannt ausgehend von der Linse der ActionCam das Bild im so genannten Gegenstandsraum auf und begrenzt somit die Ränder des Aufnahmebildes. Typischerweise wird beim rechteckigen Bildformat der Wert des Bildwinkels der Bilddiagonalen angegeben. Demgegenüber existieren noch der horizontale und der vertikale Bildwinkel.
ActionCams haben üblicherweise größere Blickwinkel als klassische Camcorder. Dadurch wird erreicht, dass auch Kamerabefestigungen nah am eigentlichen Geschehen die komplette Szene aufnehmen können. Üblicherweise werden Action Kameras ja auf Sportgeräten montiert. Um hier wirklich den Sportler komplett filmen zu können, sind entsprechend große Bildwinkel erforderlich. Umgekehrt entstehen bei den typischen Helm-Montagen so genannte POV-Videos, also Filme aus der Perspektive des Kameramanns. Durch den großen Bildwinkel entsteht ein umfassender Blick auf das Geschehen.
Nachteilig an großen Bildwinkeln ist, dass die Ränder des Bildes immer stärker verzerren und es zu „gebogenen“ Filmaufnahmen kommt. Daher suchen Hersteller und Anwender immer nach einem geeigneten Kompromis aus möglichst umfassender Aufnahme der Action und möglichst geringer Verzerrung.
ActionCams haben häufig einen fest eingestellten Bildwinkel zwischen 135 und 170°. Manche Kameras ermöglichen die Auswahl mehrerer fest vorgegebener Bildwinkel, wobei dabei meist das tatsächlich aufgenommene digitale Bild durch die Action Kamera auf den geringeren Bildwinkel herunter gerechnet wird.

footage

In der Film- und Videoproduktion bezeichnet der Begriff Filmmaterial bzw. footage den ungeschnittenen Film (Kameranegativ oder Kopien von diesem), der beim Schnitt verwendet wird, oder generell jede unspezifizierte Menge von Film („Animatoren werden nach Filmmaterial bzw. footage bezahlt“ = die Bezahlung richtet sich nach der Menge des animierten Filmes). (Quelle: Wikipedia)

Foto burst

Bei einem foto burst werden innerhalb kurzer Zeit mehrere Fotos hintereinander geschossen. Dadurch entstehen Fotostrecken, die in der Art eines Daumenkinos die Bewegung des Geschehens dokumentieren. Neben dieser sehr schönen Art, die Bewegung zu statifizieren steigt außerdem die Wahrscheinlichkeit bei einer schnellen Szene DAS Bild zu schiessen, während die anderen dann getrost gelöscht werden können.

FOV (field of view)

=> siehe Sichtfeld

fps (frames per second)

Ein wesentliches Kriterium für das flüssige Abspielen von Videos ist die Bildfrequenz. Gemessen wird diese in „frames per second“. Je mehr Bilder pro Sekunde aufgezeichnet werden, umso besser werden schnelle Bewegungen aufgelöst und sind kleine Bewegungsdetails sichtbar. Für die Aufnahme und Wiedergabe eines „normalen“ Filmes werden üblicherweise 25 oder 30fps verwendet. Besonders wichtig wird die Framerate, wenn Zeitlupen-Aufnahmen entstehen sollen. So kann bei aufgenommenen 60fps die Wiedergabe um die Hälfte verlangsamt werden und es werden immer noch echte 30fps angezeigt, die Bewegung ist also weiterhin flüssig. Die bei der GoPro Hero 3 Black Edition möglichen 240fps bei im WVGA-Modus ermöglichen demnach sogar eine Verlangsamung auf 1/8 der aufgenommenen Geschwindigkeit und es werden immer noch die Bewegungen aufgelöst.
Möchte man seine Filme komplett ohne Umrechnung mit anderem Filmmaterial z. B. aus professioneller Quelle mischen, ist eine Aufnahme in 24fps sinnvoll. Dies ist der Standard z. B. beim Bluray-Format.

HDMI

High Definition Multimedia Interface (kurz HDMI) ist eine ab Mitte 2003 entwickelte Schnittstelle für die volldigitale Übertragung von Audio- und Video-Daten in der Unterhaltungselektronik. Sie vereinheitlicht existierende Verfahren, erhöht gegenüber diesen die Qualitätsmerkmale und bietet außerdem auch ein zusammenhängendes Kopierschutzkonzept (DRM). Bei ActionCams werden HDMI-Schnittstellen verwendet, um das aufgenommene Bild an Fernseher oder weitere Verarbeitungsgeräte zu übertragen.

POV (point of view)

Ein POV- oder Point-of-View-Shot ist in der Filmtheorie eine Einstellung, die den Zuschauern einen Blick durch die Augen einer Figur der dargestellten Handlung ermöglicht. Gerade bei ActionCam Videos ist die POV-Perspektive sehr beliebt, da sie den Betrachter stark in das Geschehen einbezieht. Ein ActionCam Video möchte häufig das direkte Erleben des Ereignisses, des Sports, der Action vermitteln. Daher werden ActionCams gerne an allen möglichen Helmen befestigt. Ob Ski, Mountainbike, Motorrad oder ähnlicher Sport – überall dort bringt die Befestigung der Action Kamera am Helm den realistischen Blick in das Geschehen.

Protune (GoPro)

Protune ist ein spezieller Videomodus, den GoPro seinen Kameras spendiert. Die hohe Datenrate von Protune liefert ein weniger komprimiertes Bild, wodurch die Qualität des Videos steigt, aber auch die Anforderungen an die Hardware der Kamera. Daher steht Protune nur in ausgewählten Modi zu Verfügung.
Die Logarithmuskurve von Protune erfasst in schattigen und hellen Bereichen mehr Details. Außerdem unterstützt Protune die im professionellem Kinoumfeld übliche Framerate von 24fps, wodurch eine Mischung mit entsprechendem Material auch ohne FPS-Konvertierung funktioniert.

Sichtfeld

Das Sichtfeld (englisch field of view, FOV) bezeichnet den Bereich im Bildwinkel einer ActionCams. Die Action sollte also innerhalb des Sichtfeldes liegen, ansonsten hat man seine vielleicht beste Aufnahme verpasst 🙂

Slow Motion

=> siehe Zeitlupe

Stativgewinde

Ein Stativgewinde ist das Schraubgewinde für die zu haltende ActionCam. Um Befestigungsmaterial auch von Drittherstellern verwenden zu können, ist ein solches Stativgewinde sehr nützlich. Da Action Kameras natürlich möglichst kleine Bauform besitzen sollen, wird typischerweise das auch an Sucherkameras, Spiegelreflexkameras, Mittelformatkameras, Schnellwechselplatten und Stativköpfen verwendete 1/4-Zoll-20-Gang-Whitworth-Gewinde (ca. 6,35 mm Außendurchmesser und 5,2 mm Innendurchmesser, Steigung 1,27 mm) verbaut. Häufig besitzen ActionCams selbst kein solches Stativgewinde, sondern nur mitgelieferte oder optional erhältliche Unterwassergehäuse oder Befestigungsrahmen.

Timelapse

=> siehe Zeitraffer

Weissabgleich

Der Weißabgleich dient dazu, die ActionCam auf die Farbtemperatur des Lichtes am Aufnahmeort einzustellen. Action Kameras haben typischerweise einen automatischen Weissabgleich. Die Möglichkeiten, durch unterschiedliche Weissabgleich-Sensibilisierungen entsprechende Effekte bei den Aufnahmen zu produzieren, bleiben ActionCam Nutzern meist verwehrt.

Wi-Fi

Ein Produktzertifikat für eine hochkompatible WLAN-Implementierung für ein Funknetzwerk. Wird bei ActionCams verwendet, um Smartphones mit der Kamera zu verbinden. Dadurch werden eine Vorschau auf die Aufnahmen einer Kamera zu ermöglichen, Zugriff auf aufgenommene Filme zu erhalten und/oder Kameras zu konfigurieren.

Zeitlupe

Eine Zeitlupenaufnahme ist die verlangsamte Wiedergabe eines Videos. Sie ist also das Gegenteil des Zeitraffers. Die Verlangsamung wird typischerweise nach der Aufnahme durch eine Software umgesetzt. Im Prinzip wird dann jedes Einzelbild einer Aufnahme bei der Wiedergabe länger dargestellt, wodurch der Zeitlupeneffekt zustande kommt. Je höher dabei die Aufnahme-Bildrate ist, umso besser (=ruckelfreier) wird die Zeitlupe.  Liegt z.B. eine Aufnahme in 60fps vor, so hat auch das auf doppelte Wiedergabelänge berechnete Video noch sehr gute 30fps. Weitere Verzögerungen führen dann mehr und mehr zu Ruckeleffekten.

Zeitraffer

Eine Zeitraffer-Aufnahme bezeichnet ein Video, in dem da Geschehen schneller als im normalen Zeitablauf dargestellt ist. Sie ist somit das Gegenteil der Zeitlupe. Um Zeitraffer-Aufnahmen zu erstellen, gibt es grundsätzlich 2 Varianten.
Entweder man erstellt ein normales Video und errechnet auf der Basis den Zeitraffereffekt mit Hilfe einer Software. Dabei werden einzelne Frames aus dem Videostrom entfernt, wodurch sich bei Beibehaltung der Wiedergabe-fps das Geschehen beschleunigt. Diese Variante hat den Vorteil, dass man im Zweifel doch auf „normale“ Geschwindigkeit wechseln kann. Sie hat den Nachteil, dass der „Verschnitt“ erheblich ist. Gerade bei starkem Zeitraffer werden teilweise mehr als 90% des aufgenommenen Materials entfernt. Diese gehen natürlich zunächst zu Lasten der Speicherkapazität bei der Aufnahme.
Bei der Variante 2 werden durch die Action Kamera Einzelbilder aufgenommen und diese dann zu einem Film aneinander gereiht. So bringt beispielsweise die Aufnahme eines Bildes pro Sekunde später den Effekt eines 30-fachen Zeitraffers bei 30fps Wiedergabe. Der Vorteil dieser Variante liegt in der speicherschonenden Filmaufnahme. Ein möglicher Nachteil liegt darin, dass im nachhinein ggf. spannende Bewegungsdetails sicher verloren sind.